Ich & mein Rennrad 2023 — Die erste “richtige” Tour.
Es ist Samstagmorgen, 7:03 Uhr, ich gewöhne mich gerade daran, dass ich zum ersten Mal eine dieser gepolsterten Radhosen trage, mit denen man automatisch breitbeiniger läuft. Mein Plan? Mit meinem Rennrad, welches ich mir im Oktober 2022 gekauft habe, eine erste “richtige” Tour machen. Klar bin ich schon gefahren, aber das fühlte sich noch mehr wie ausprobieren an und die Strecken waren noch nicht länger als 20, 25 km. Jetzt ist es irgendwie anders. Schließlich trage ich diese Rennradhose ;)
In dieser geht es heute von Köln nach Bonn und wieder zurück (im besten Fall). Das sind gute 70km entlang des Rheins.
Ich hoffe es geht auf dem Weg nichts kaputt. Mein Rad selbst reparieren kann ich nämlich (noch) nicht. Auch ansonsten bin ich ziemlich neu in diesem “Biking-Kosmos”. Was brauche ich, um genug Energie für die Strecke zu haben? Nüsse und Obst reichen hoffentlich.
Ich bin auf jeden Fall neugierig und motiviert und werde hier weiter berichten.
Strecke
Köln — Bonn — Köln, 78 km, 4h:05min.
Es geht los im Agnesviertel und direkt Richtung Rhein. Den Blick auf diesen verliere ich danach fast gar nicht mehr. Vorbei an den Kranhäusern und erstmal bis nach Rodenkirchen. Soweit kenne ich den Weg. Ab da wird die Strecke neu und der Rhein zunehmend breiter. Den “steilsten” Anstieg erlebe ich vor Wesseling. Dort verlasse ich den Rheinradweg und fahre durch einen Industriepark der chemischen Industrie und kehre in Wesseling an den Rhein zurück. Von dort aus schlengelt sich der Rheinradweg entlang der kleinen Orte zwischen Köln und Bonn: Widdig, Uedorf, Hersel bis in die Bonner Innenstadt.
Umgebung
Entlang des Rheins zu fahren ist immer wieder schön, auch wenn es heute ein wenig grau und insgesamt ruppig ist. Ich fahre vorbei an kleinen Hausbooten, mit Stacheldraht gesicherten Villen, kleinen süße Einfamilienhäuser. Und sehe wie die Mondorfer Auto-Fähre anlegt als ich eine kleine Pause einlege.
Stimmung
Wölkig bis heiter. Ich habe schon kurz hinter der Hohenzollern-Brücke erstmal keine Lust mehr. Der Gegenwind peitscht mir nur so ins Gesicht und ich habe das Gefühl doppelt so intensiv treten zu müssen um voran zu kommen. Es wird gottseidank etwas leichter als ich von Bäumen umgeben auf glatt aspahltiertem Grund vor mich hin fahren kann. Es fängt an zu fließen und der Gegenwind wird zur Nebensache. Um mir meine Kraft einzuteilen, fahre ich immer ca. 30 Minuten und mache dann eine kleine Pause. Möglichst entspannt und ohne Druck. Auf dem Heimweg geht es dann sogar noch leichter. Mit bestem Rückenwind radele ich zurück und stelle mein Rennrad erschöpft und zufrieden zurück in den Innenhof.
Einkehr
In Bonn angekommen verirre ich mich in das süße Café Frida (Bornheimer Straße 57). Es ist bunt, die Möbel sind aus alt und neu zusammengewürfelt. Es hat fast etwas Wohnliches. 2 Dackel spielen um die Beine der Gäste herum. Der eine ist noch ganz klein und macht es sich an meinen Beinen gemütlich. Mein Herz geht auf. Sollte es doch einmal einen weiteren Hund in meinem Leben geben, dann weiß ich genau was es werden wird ❤
Fazit
Schön, aber ausbaufähig. Ich bin zufrieden mit der ersten etwas längeren Tour, komme mir aber immer noch vor wie eine Schnecke auf zwei Rädern. Mehrere Rennradfahrer ziehen an mir vorbei. Es kommen also sicher noch einige Alleinfahrten bevor ich mich halbwegs wohl in einer Gruppe fühle. Aber was solls, es macht riesig Spaß, ich spüre, dass ich ganz viel Power habe und feiere die anschließende Erschöpfung und das gute Gefühl etwas geschafft zu haben.
Mela